Infos zum Projekt
Worum geht es der Bahn bei der "Kurve Kassel"
Wo genau soll die Güterzugsstrecke verlaufen
Ist die "Kurve Kassel" notwendig
Ziele der Bürgerinitiative Vellmar „Keine Kurve Kassel“
Worum geht es der Bahn bei der "Kurve Kassel"?
Die Deutsche Bahn erwartet in Zukunft deutlich mehr Güterverkehr in Ost-West-Richtung. Deshalb soll die bisher hauptsächlich genutzte Strecke über Hannover und Magdeburg entlastet werden. Güterzüge sollen auf dem Wege von Westen nach Osten oder umgekehrt verstärkt über Kassel fahren. Bisher müssen sie dafür aber in den Rangierbahnhof Kassel einfahren und dort die Fahrtrichtung ändern. Das kostet Zeit und ist aus der Sicht der Bahn unwirtschaftlich. Deshalb soll die Strecke von Paderborn – Warburg – Kassel mit der der Strecke Kassel – Eichenberg – Nordhausen nördlich von Kassel durch eine Neubaustrecke verbunden werden, die sogenannte „Kurve Kassel“.
Bis zu 44 Güterzüge täglich sollen nach den Prognosen auf der „Kurve Kassel“ bis 2025 fahren. Das heißt, jeden Tag 44 Mal zusätzlicher Bahnlärm für viele Vellmarer Bürgerinnen und Bürger.
Wo genau soll die Güterzugsstrecke verlaufen?
Die Bahn prüft zurzeit 7 verschiedene Linienvarianten nördlich von Kassel, die sie mittlerweile gegenüber dem Stand vom 05.05.2020 noch einmal „optimiert“ hat (siehe Karte rechts).
Die drei Varianten V4A bis V4C verlaufen besonders nahe am nördlichen Stadtrand von Vellmar. Für diese Varianten sind längere Tunnelstrecken notwendig. Welche der Varianten als „Antragsvariante“ in das anschließende raumordnungsverfahren eingebracht wird, entscheidet die Bahn erst nach weiteren Untersuchungen beim Abschluss ihrer Planungen.
Die Variante 4A würde vor dem Bahnhof Espenau-Mönchehof in die Bestandsstrecke einfädeln, am Stadtteil Vellmar-Frommershausen entlang in Vellmar- Niedervellmar in Höhe der Zufahrt zum Gelände der Bundepolizei in die Strecke nach Fuldatal-Ihringshausen einmünden. Sie wäre 8,5 km lang, der Anteil der Tunnelstrecke (blaue Linie) läge bei 17 %, der der oberirdischen Linienführung bei 83%.
Die Variante 4B wurde von der DB in der aktuellen Version (Stand 24.09.2020) „optimiert“, um ein geschütztes Biotop zu optimieren. Sie wurde etwas weiter nach Osten verschoben. Der Tunnelanteil hat sich dabei erhöht. Dadurch soll die „Schallbetroffenheit“ am Ostrand von Vellmar-Frommershausen vermindert werden.
Die Variante 4 C wurde bei der „Optimierung“ (Stand 05.05.2020) näher nach Weste an die Vellmarer Wohngebiete verschoben. Die Strecke wäre 7,5 km lang; der Anteil der Tunnelstrecke (blaue Linie) wäre 25 %, die oberirdische Linienführung läge bei 75 %.
Die „bestandsnahe“ Variante 5 sieht eine Linienführung in Niedervellmar an der Stadtgrenze zu Kassel nahe dem Rangierbahnhof Kassel vor. Sie würde ein riesiges Brückenbauwerk über die B 7/B 83 von ca. 3,6 km Länge erfordern. Wir halten sie wegen der Eingriffe in Wohn-und Gewerbegebiete für keine realistische Version. In der aktuellen Version (24.09.2020) wurden das Überholgleis bei Niedervellmar und ein Rangiergleis als zusätzliches Überholgleis in Fuldatal-Ihringshausen verlängert, um jeweils eine Nutzlänge von 740 m zu erhalten.
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Ist die "Kurve Kassel" notwendig?
Nein, es gibt eine Alternative! Güterverkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern, ist richtig. Dies muss aber mit möglichst geringen
Belastungen für Mensch und Natur geschehen. Die Bürgerinnen und Bürger in Vellmar leiden schon jetzt unter erheblichem Verkehrslärm durch Ausfallstraßen und die bestehenden Bahnstrecken. Deshalb hat unsere Bürgerinitiative vorgeschlagen, die schon bestehende Bahnlinie Altenbeken – Bodenfelde – Northeim (Sollingstrecke) und von da aus die Südharzstrecke nach Nordhausen (Thüringen) zu nutzen. Diese Alternativstrecke müsste allerdings elektrifiziert werden. Sie hat dennoch klare Vorteile gegenüber der Kurve Kassel:
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Die Strecke ist bereits vorhanden. Sie wurde bis in die 90-er Jahre auch für den Güterverkehr genutzt und erst danach zurückgebaut.
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Ein zusätzlicher Flächenverbrauch wäre nicht notwendig. Die Trasse steht im Eigentum der Bahn. Es müssten keine privaten Eigentümer und Betriebe weichen.
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Die Alternativstrecke über Altenbeken und Northeim nach Nordhausen ist ca. 32 km kürzer als eine Verbindung über die
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Damit könnten jährlich Stromkosten in Millionenhöhe eingespart werden.
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Die Umwelt würde durch einen entsprechend niedrigeren CO2-Ausstoß entlastet. Der positive Effekt für die Umwelt würde sich aber noch weiter erhöhen. Denn es würden nach einer Elektrifizierung auch die bisher im Personenverkehr noch genutzten Dieselloks durch Elektroloks ersetzt.
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Die Bahnkunden würden aufgrund der kürzeren Streckenführung jährlich bei den Transportkosten um Beträge in zweistelliger Millionenhöhe entlastet. Das macht den Güterverkehr auf der Schiene gegenüber dem Transport auf der Straße attraktiver. Dieses Ziel wollte man mit der Kurve Kassel erreichen.
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Kurve Kassel. Bei 44 Zügen täglich würden damit insgesamt über 500.000 Fahrtkilometer weniger im Jahr anfallen.
Ziele der Bürgerinitiative Vellmar „Keine Kurve Kassel“
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Wir setzen uns beim Projekt Kurve Kassel als überparteiliche Bürgerinitiative für die Interessen der Menschen in Vellmar ein.
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Wir sind keine Gegner der Bahn und unterstützen das Ziel, mehr Güterverkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Wir kämpfen aber mit sachlichen Argumenten für eine Lösung, die nicht zur Zerstörung von Natur und Landschaft führt und die Menschen in Vellmar nicht mit noch mehr Schienenverkehrslärm belastet.
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Wir sind beim Runden Tisch vertreten, den die DB Netz AG im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung für das Projekt eingerichtet hat, und setzen uns dort für die Interessen der Menschen in Vellmar ein.
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Wir fordern
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eine objektive und umfassende Prüfung der Alternativstrecke als die verkehrspolitisch, wirtschaftlich und ökologisch bessere Lösung im Vergleich zu einer Kurve Kassel
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zusätzlichen Lärmschutz bei der erwarteten drastischen Steigerung des Güterverkehrs auch auf den Bestandsstrecken in Ober- und Niedervellmar.
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